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Akupunktur

Es ist in der Tat schier unmöglich in wenigen Sätzen das Wesen dieser großen Therapieform zu erklären! Die Akupunktur ist eine der ältesten Formen der Naturheilverfahren, und eine hohe Kunst des Heilens, die in einer jahrtausend alten Heilkunst begründet ist, und auf eine chinesische Philosophie zurückgeht. Sie fordert von ihrem Anwender viele Jahre Studium und - vor allem - die Integration der chinesischen Lebensphilosophie in das eigene Lebensbild. Diese chinesische Philosophie nenne ich hier kurz "Yin und Yang". Yin und Yang bezeichnen gegenpolige Energieströme, die zusammen gesehen das "Leben" schlechthin ("TSRI") ergeben. Yin bezeichnet das "Weibliche", den "Mond", steht für "Materie, Erde, Tiefe, Inneres, Kälte, Nacht, Ruhe und energetische Leere". Yang ist nun genau der Gegensatz dazu, also das "Männliche", die "Sonne", steht für "Energie, Himmel, Oberfläche, Äußeres, Wärme, Tag, Bewegung und energetische Fülle". Nach der altchinesischen Philosophie befindet sich ein Organismus im Zustand der Gesundheit, wenn diese beiden gegenpoligen Energien gleichmäßig und harmonisch den Körper durchfließen. Und grob gesehen ist dies ja auch in unserem Leben schon manifest: Harmonie erzeugt positives und Gesundheit, Disharmonie erzeugt Negatives und Krankheit.

Wie alles im Leben so bewegen sich auch Yin und Yang in einem immerwährenden Kreislauf, z.B.: Wasser (Yin) verdampft und steigt nach oben (Yang) und wird wiederum zu Wasser (Yin). Wie bei diesem einfachen Beispiel so verhält es sich überall im "Leben": Leben entsteht nur, wenn dieses Wechselspiel ausgeglichen ist, sich die Waage hält. Yin und Yang fließen nun in für sie geeigneten Bahnen, die "Meridiane" heißen (wie das Blut in den dafür vorgesehenen Adern und Venen fließt). Auf diesen Meridianen befinden sich die meisten der uns heute bekannten Akupunktur-Punkte. Ein versierter und äußerst feinfühliger Therapeut ist durchaus in der Lage, die Akupunktur-Punkte sogar mit den Fingerspitzen zu "erspüren". Bei der Therapie werden nun unterbrochene oder ungleichmäßig fließende Energieströme durch das Setzen eines Reizes an die Stelle bestimmter Akupunktur-Punkte wieder in einen gleichmäßigen, harmonischen Fluss gebracht.

Akupunktur heilt, was ge-stört ist,
Akupunktur heilt nicht, was zer-stört ist!

Daraus ergibt sich ein einfaches Indikationsschema zur Anwendung dieses Naturheilverfahrens: die Akupunktur ist sinnvoll, wenn es sich um Schmerzzustände handelt, zur Beruhigung, zur Regulierung bei allen Stoffwechselerkrankungen - sofern sie reversibel sind (= Krankheiten lassen sich in den Zustand der Gesundheit zurückverwandeln), hilft zur Selbstheilung und regt das Immunsystem an. Keine therapeutische Wirkung wird sie aber haben, wenn es sich um eine Erbkrankheit, Krebserkrankung handelt oder wenn im Körper noch hohe Restbestände von vorausgegangenen Cortison-Hormon- oder Chemotherapien vorhanden sind.
Akupunkturpunkt Blase-11 = Meisterpunkt der Knochen = z.B. Nacken-/Schulter -und Rückenschmerzen
Zur Orientierung dienen dem Therapeuten heute auch richtige "Akupunktur-Atlanten", die ihm zeigen, an welcher Stelle anatomisch gesehen, der eine oder andere Akupunktur-Punkt für ein bestimmtes Organ zu finden ist. Manche Akupunktur-Punkte befinden sich weit ab des zugehörigen Organs und die Behandlung eines solchen Punktes sendet einen "Fernreiz" aus, der das entsprechende Organ dann erreicht. Ebenso gibt es regelrechte "Organmeridiane", d.h., auf bestimmten Energiebahnen liegen viele Akupunktur-Punkte, die ein bestimmtes Organ ansprechen, so gibt es also einen „Lungen-, einen Dickdarm-, einen Magen-Meridian“ usw. Andererseits können aber auch Punkte für fremde Organbereiche darauf liegen, z.B.: auf dem Blasenmeridian liegen Punkte, die z.B. das Auge, den Kopf, Rücken, die Hinterhand betreffen! Auch in dieser Therapieform ist also ein ausgiebiges Studium der Gegebenheiten, der Akupunktur-Punkte und Meridiane unerlässlich, will man die Akupunktur sinnvoll anwenden können.

Praxis: Die "klassische Akupunktur" wird mittels Nadelung der einzelnen Akupunktur-Punkte durchgeführt. Da wir in der Kleintierpraxis aber nicht selten äußerst hautsensible Tiere zu behandeln haben, kann eine Nadelung (in einer Behandlung kann es durchaus möglich sein bis zu 10 Nadeln und mehr setzen zu müssen!) allerdings für alle Beteiligten zur Tortur werden. Deshalb bedienen wir Tierheiltherapeuten uns gerne der Akupunktur mittels "Infrarot-Laser". Durch den Laserstrahl wird derselbe Reiz an den zu behandelnden Akupunktur-Punkt gesetzt, der Punkt wird stimuliert. Diese Technik ist aber für das Tier völlig schmerzfrei, sodass es die Therapie nicht wahrnimmt. Ansichten, dass der Laserstrahl "Wärme" abgibt, sind falsch. Selbst in Notfällen kann man auf den Laser zurückgreifen, mit ihm über bestimmte Notfallpunkte "reanimieren". Darüber hinaus können mit Hilfe eines Laserstrahls auch Flächen-Bestrahlungen bei Wunden, entzündlichen Schwellungen und an haarlosen Stellen durchgeführt werden. In manchen Fällen ist es auch möglich - und sinnvoll - den Reiz zu verstärken, indem man an den Akupunktur-Punkt ein bestimmtes Medikament injiziert, dabei handelt es sich dann entweder um ein Neuraltherapeutikum oder um ein homöopathisches Heilmittel.